Die Frauenbund-Bezirke Diessen und Landsberg bringen politische Themen in Bewegung. Aus diesem Grund hatten sie zum politischen Diskurs geladen, um mit MdB Michael Kießling über Themen zu reden, die speziell Frauen, Mädchen und Familien betreffen. "Als Mitglied des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist dieser Austausch wichtig, denn dadurch können gesellschaftliche Herausforderungen wahrgenommen und gute Rahmenbedingungen für unter anderem Familien geschaffen werden", so der Abgeordnete. Moderiert wurde der Abend von Beate Bentele, Redakteurin und Frauenbundfrau aus Diessen. Über drei Stunden wurde in einer intensiven und konstruktiven Diskussion unter anderem über Themen wie Rentengerechtigkeit, Wiedereinstieg ins Berufsleben, Kinderbetreuung und die Situation Alleinerziehender debattiert. Auf parlamentarischer Ebene sei man auch schon in vielen Bereichen erfolgreich tätig geworden, wie zum Beispiel mit der Verabschiedung des Rentenpakets, so Kießling. Darin erhöhe man die Mütterrente um einen halben Rentenpunkt für Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren worden sind.
Ein weiteres wichtiges Thema des Abends betraf Frauen in Ämter und Mandate. Bei den Landtags-wahlen am 14. Oktober 2018 war der Frauenanteil auf 26 Prozent gesunken und ist somit niedriger als vor 20 Jahren. Auch im Deutschen Bundestag sank der Frauenanteil bei den Wahlen 2017 von 36,3% auf 30,9% zurück, da besonders in der AfD-Fraktion wenige Frauen vertreten sind. Dadurch wird eine jahrelange Entwicklung erstmals signifikant unterbrochen, denn die politische Partizipation von Frauen ist in den letzten drei Jahrzehnten stark angestiegen. Jeder kann in die politische Mitverantwortung hineinwachsen und das Leben vor Ort aktiv mitgestalten. Doch trotz erhöhter Repräsentanz in der Politik existieren noch immer große Hürden bei der Umsetzung einer umfassenden Chancengleichheit. Frauen werden noch immer von wichtigen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen und sehen sich geschlechterspezifischen Klischees ausgesetzt, die sich auch in der massenmedialen politischen Berichterstattung widerspiegeln.
Die Teilnehmerinnen der Veranstaltung bewiesen das Gegenteil und diskutierten engagiert und interessiert, stellten Fragen, kommentierten und öffneten noch viele weitere Themen wie Kindergartenförderung bei Neubauten oder Planungsvorgaben bei pädagogischen Einrichtungen. Dieses Engagement ist essentiell, um die Teilhabe von Frauen zu stärken und zu fördern. Daher ermutige Kießling Frauen, ihre eigenen Belange als Frau, Mutter oder Alleinerziehende selbst in die Hand zu nehmen und die politische Teilhabe anzustreben.